Über uns

Willkommen bei den Stettemer Wöschwiiber 1983 e.V.

Wir sind eine tolle, familiäre Fasnachts Clique, die im Jahr 1983 gegründet wurde. Unsere Geschichte ist geprägt von Tradition und Leidenschaft für die Fasnacht in Lörrach. Aktuell zählen wir 14 aktive Erwachsene und 8 aktive Kinder zu unseren Mitgliedern. Besonders stolz sind wir auf unsere 46 Passivmitglieder, die uns tatkräftig unterstützen und maßgeblich zum Vereinsleben beitragen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass unsere Werte – Spaß, Freundschaft, Zusammenhalt und Brauchtumspflege – in jeder Aktivität und jedem Treffen gelebt werden.

Unsere Gründungsgeschichte

Die Gründungsgeschichte der Stettemer Wöschwiiber ist eine Geschichte, die tief in den Traditionen und der lokalen Geschichte von Stetten verwurzelt ist. Die ersten Überlegungen zur Gründung einer Fasnachtsclique entstanden im Jahr 1982 durch Roger und Bianca Paris. Die beiden dachten darüber nach, wie sie eine Gruppe ins Leben rufen könnten, die sich an der reichen Fasnachtskultur der Region beteiligt.

Der damalige Oberzunftmeister, Hansrudi Müller, bekam von diesen Überlegungen Wind und erinnerte sich an ein Stück Stettener Geschichte, das perfekt zu einer Fasnachtsclique passen würde. Er dachte an das alte Waschhaus am Gewerbekanal in Stetten. Dieses Waschhaus war einst ein zentraler Ort für die Frauen der Gemeinde. Dort kamen Dienstmädchen, Bäuerinnen und die Frauen der Tagelöhner zusammen, um die Wäsche der wohlhabenden Familien zu waschen. Dabei war das Tratschen und Plaudern ein fester Bestandteil ihrer Tätigkeit. Die Frauen tauschten Neuigkeiten aus, erzählten Geschichten und brachten den neuesten Dorfklatsch in Umlauf – eine lebendige Tradition, die über die Jahre fast in Vergessenheit geraten war.

Auch in alten Zeitungen, die über die Fasnacht in der Region Lörrach berichteten, tauchten immer wieder die sogenannten "Wöschwiiber" auf, die dafür bekannt waren, während der Fasnacht mit großem Enthusiasmus zu tratschen und für Stimmung zu sorgen. Diese Idee, die Figur der Wöschwiiber wiederzubeleben, war geboren.

Am 26. Januar 1983 wurde schließlich die Gründung der Stettemer Wöschwiiber beschlossen. Diese neue Fasnachtsclique sollte die alten Traditionen des Waschens und Tratschens humorvoll in das Fasnachtstreiben einbinden. Die ersten Mitglieder der Clique waren:

  • Roger Paris
  • Bianca Paris (geb. Wodo)
  • Hansjörg Bauer
  • Hansjörg Schmith
  • Manuela Schmith (geb. Fritz)
  • Susanne Montiegel
  • Yvonne Montiegel

Mit viel Elan und Kreativität machten sich die Gründungsmitglieder daran, das Konzept der Wöschwiiber umzusetzen. Sie schufen ein Häs mit Holzmaske, die an die historische Kleidung der Waschfrauen erinnerten, und entwickelten ein Programm, das das fröhliche Rätschen und die Geselligkeit in den Vordergrund stellte. Die Stettemer Wöschwiiber wurden schnell ein fester Bestandteil der Fasnacht in der Region, und ihre Auftritte sorgen seitdem für gute Laune und Erinnerungen an alte Zeiten.

Unser Häs und Maske

 

1984

Das Häs der Stettemer Wöschwiiber, das erstmals zur Fasnacht 1984 getragen wurde, ist ein unverwechselbares und kunstvoll gestaltetes Kostüm, das tief in der lokalen Tradition verwurzelt ist. Es wurde maßgeblich von Roger Parisentworfen, der großen Wert auf Details legte, um die Symbolik und den Charakter der Wöschwiiber lebendig zu machen.

Das Häs besteht aus mehreren traditionellen Elementen, die an die alte Zeit der Waschfrauen erinnern:

  1. Roter Unterrock: Dieser bildet die Basis des Kostüms und verleiht dem Häs eine kräftige Farbe. Der rote Unterrock symbolisiert wohl die Energie und das Temperament der Wöschwiiber.

  2. Rotes Kopftuch: Das Kopftuch in derselben intensiven Farbe ergänzt das Häs und sorgt dafür, dass der Kopf der Trägerin bedeckt ist – wie es für die arbeitenden Frauen damals üblich war.

  3. Blau-weiß karierter Rock: Der darüber getragene Rock mit einem blau-weißen Karomuster ist ein zentrales Stück des Häs und erinnert an die schlichten, aber robusten Stoffe, die Waschfrauen trugen. Die Kombination aus Blau und Weiß steht für Bodenständigkeit und Tradition.

  4. Blau-weiße Ringelsocken: Die Socken sind im selben Farbschema wie der Rock gehalten, was dem Kostüm eine harmonische Einheit verleiht und gleichzeitig den praktischen Aspekt der Bekleidung dieser Frauen unterstreicht.

  5. Strohschuhe: Diese Schuhe sind ein weiteres Detail, das die Verbundenheit mit der einfachen, ländlichen Arbeit der Wöschwiiber zeigt. Sie unterstreichen die Authentizität und den Bezug zu den Frauen, die hart arbeiteten und gleichzeitig den Dorfklatsch weitergaben.

Eine besondere und herausragende Komponente des Häs ist die Holzmaske, die ebenfalls von Roger Paris entworfen und von dem Maskenschnitzer Franz Lang kunstvoll umgesetzt wurde. Diese Maske ist ein Symbol für den Charakter der Wöschwiiber.

  • Die aus dem linken Mundwinkel hängende Zunge stellt den Klatsch und Tratsch dar, für den die Wöschwiiber berühmt waren. Diese detailreiche Gestaltung macht deutlich, dass die Frauen nicht nur zum Arbeiten zusammenkamen, sondern auch die neuesten Geschichten und Gerüchte austauschten – oft über die Obrigkeiten, die in ihren Augen zu kritisieren waren.

Das Gesamtbild des Häs vereint also die robuste Arbeitskleidung der Waschfrauen mit Symbolen für Kommunikation und Rebellion. Die Kombination von traditionellen Farben und Elementen mit der ausdrucksstarken Maske macht das Häs der Stettemer Wöschwiiber zu einem beeindruckenden und unverwechselbaren Teil der Fasnacht.

 

Zum Häs der Stettemer Wöschwiiber gehören auch wichtige Utensilien, die den Bezug zu ihrer Rolle als Waschfrauen perfekt abrunden und bei den Umzügen mitgeführt wurden:

  1. Waschbretter: Diese traditionellen Waschbretter, die früher beim Wäschewaschen verwendet wurden, sind nicht nur ein symbolisches Accessoire, sondern werden während der Umzüge als Rhythmusinstrumente genutzt. Mit ihrem Rattern und Rasseln bringen die Wöschwiiber Leben und Lärm in den Fasnachtszug, ganz im Sinne des Tratschens und Klatschens, das sie darstellen.

  2. Waschzangen: Die ebenfalls mitgeführten Waschzangen, die früher zum Herausheben der heißen Wäsche aus dem Waschkessel benutzt wurden, ergänzen das Bild der arbeitenden Frauen. Sie dienen als weitere visuelle und humorvolle Verweise auf die Tätigkeit der Waschfrauen und sind oft als Requisiten in die Darstellungen der Wöschwiiber integriert.

Diese Utensilien sind wesentliche Bestandteile des Gesamtkonzepts und verstärken die Authentizität des Häs. Sie machen es den Wöschwiibern nicht nur möglich, ihre historischen Wurzeln zu zeigen, sondern auch, aktiv an den Umzügen teilzunehmen, indem sie mit den Waschbrettern musizieren und die Waschzangen für humorvolle Einlagen nutzen.

1993

1993, als die Stettemer Wöschwiiber nach Jahren des Bestehens ihre Stellung in der Fasnacht gefestigt hatten, beschloss man, das Häs weiterzuentwickeln, um sich stärker von den traditionellen Hexen abzugrenzen, mit denen sie oft verwechselt wurden. Mit den nun vorhandenen finanziellen Mitteln entwarf Hansjörg Bauer ein neues, charakteristisches Häs, das den historischen Bezug beibehielt, aber gleichzeitig einen frischen und eigenständigen Look bot.

Das neue Häs setzt sich wie folgt zusammen:

  1. Altrosa Bluse: Die Bluse ist in einem altrosa Farbton gehalten und verleiht dem Kostüm einen weicheren und gleichzeitig traditionellen Charme. Die weiße Spitze an den Ärmeln und die Holzknöpfe verleihen der Bluse eine altmodische Eleganz, die an die Arbeitskleidung der Frauen aus früheren Zeiten erinnert.
  2. Weißer Unterrock: Der Unterrock ist mit feiner Spitze verziert und setzt einen Kontrast zur Bluse. Dieser elegante Akzent unterstreicht die weibliche und detailverliebte Gestaltung des Häs.
  3. Grauer Rock: Der darüber getragene Rock ist schlicht in Grau gehalten und symbolisiert die Bodenständigkeit und Arbeitskleidung der historischen Waschfrauen.
  4. Dunkelblaue Schürze: Die Schürze in dunklem Blau ergänzt den grauen Rock und ist mit einer grauen Borteversehen. Sie stellt eine praktische Komponente des Häs dar, wie es für die Arbeitskleidung von Frauen üblich war, aber gleichzeitig verleiht sie dem Kostüm einen Hauch von Farbkontrast.
  5. Weißes Hüble mit blauen Rüschen: Statt des früheren roten Kopftuchs tragen die Wöschwiiber nun ein weißes Hüble (Haube), das mit blauen Rüschen verziert ist. Diese Haube verleiht dem Kostüm ein formelleres und historisch anmutendes Aussehen und hebt die Wöschwiiber weiter von den typischen Hexenkostümen ab.
  6. Altrosa Socken: Passend zur Bluse wurden die Socken ebenfalls in einem altrosa Farbton gestaltet, um die Harmonie des Kostüms zu bewahren und gleichzeitig einen warmen, erdigen Farbton zu verwenden.
  7. Holzschuhe: Statt der ursprünglichen Strohschuhe tragen die Wöschwiiber nun Holzschuhe, die das traditionelle Bild abrunden und ebenfalls die robuste, arbeitende Frau von damals symbolisieren.

Die Maske, die weiterhin den typischen Charakter der Wöschwiiber mit der aus dem Mundwinkel hängenden Zungezeigt, blieb unverändert, um den Bezug zur ursprünglichen Gründung und der Idee des Klatsches und Tratsches zu bewahren.

Dieses neue Häs von 1993 schafft es, die Tradition der Stettemer Wöschwiiber weiterzuführen, während es gleichzeitig eine klare Abgrenzung zu anderen Fasnachtsfiguren wie den Hexen bietet. Es ist ein liebevoll gestaltetes Kostüm, das sowohl die Arbeitskleidung als auch den humorvollen Charakter der Wöschwiiber authentisch verkörpert

2008

Hier die finalen Anpassungen:

  1. Bluse: Der Schnitt der Bluse wurde leicht verändert, um eine modernere und bequemere Passform zu bieten. Zudem wurde die Farbe der Bluse von altrosa zu blau mit einem dezenten Blümchenmuster geändert. Dieser neue Look verleiht dem Häs einen verspielten, traditionellen Charme und harmoniert besser mit dem Rest des Kostüms.
  2. Schürze: Die Schürze wurde etwas dunkler gestaltet als zuvor. Dieser etwas gedämpftere Farbton passt gut zur neuen Bluse und sorgt für einen eleganten Kontrast, der dem gesamten Häs eine leicht modernisierte, stimmige Erscheinung gibt.
  3. Socken: Die Socken wurden ebenfalls an die neue Farbgebung der Bluse angepasst und sind nun in einem passenden Blau gehalten. Diese Änderung stellt sicher, dass das Häs weiterhin in sich geschlossen und stimmig wirkt.

Diese Anpassungen am Häs zum 25-jährigen Jubiläum waren ein letzter Feinschliff, um das traditionelle Bild der Wöschwiiber beizubehalten, es aber gleichzeitig moderner und frischer wirken zu lassen. Die neue Farbgebung in Blau mit kleinen Blümchenmotiven verleiht dem Kostüm Leichtigkeit und Eleganz, während die tiefere Farbgebung der Schürze und die harmonischen Socken das Gesamtbild abrunden. So bleibt das Häs der Stettemer Wöschwiiber auch nach vielen Jahren ein fester und geschätzter Bestandteil der Fasnacht.

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